Francke stammte aus Lübeck und war seit 1691 Pfarrer in Glauchau, zugleich Professor für orientalische Sprachen an der Universität Halle (seit 1698 für Theologie). Seit seinem Bekehrungserlebnis im Jahre 1687 gehörte er zu den führenden Vertretern des Pietismus und hat diesen zur Volksbewegung gemacht. Francke war selbst ein glänzender Gelehrter, hielt aber daran fest, dass "Glaube wie ein Senfkorn mehr gilt als hundert Säcke voll Gelehrsamkeit".
Als hervorragender Pädagoge und Organisator gründete er 1695 ein Waisenhaus mit Armenschule, aus der die "Franckeschen Stiftungen" hervorgingen. Sie wurden zur vorbildlichen Anstalt für die Erziehung und Betreuung der Jugend und hatten großen Einfluss auf das Erziehungswesen seiner Zeit im In- und Ausland.
Franckes großes Lebenswerk war nicht das Ergebnis eines vorbedachten Planes, sondern entsprang dem Eifer seines Glaubens. Damit wurde er zum Vorreiter der Inneren Mission und evangelischen Diakonie.
Die eindrucksvollen Gebäude der Francke'schen Stiftungen in Halle werden seit 1990 restauriert und mit neuem Leben erfüllt. Am dem Denkmal Franckes, das dort 1827 errichtet worden war, steht als Charakterisierung seines Glaubens und seines Lebenswerkes: "Er vertraute Gott".
Otto Kammer
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