Rudolf Koch stammte aus Nürnberg, absolvierte eine Ausbildung als Ziseleur im Metall-Kunsthandwerk, anschließend ein Zeichenstudium. Nach siebenjähriger Tätigkeit als Buchgestalter in Leipzig kam er 1906 als Mitarbeiter zur Schriftgießerei Klingspor in Offenbach. Seit 1908 lehrte er dort auch an der Werkkunstschule. Koch gilt als der "fruchtbarste Schreibmeister und Schriftschöpfer seiner Zeit".
Am ersten Weltkrieg nahm er als Soldat teil. In dieser Zeit wurde er zum bewussten evangelischen Christen und Bekenner des Evangeliums, der sich in seiner handwerklichen und künstlerischen Tätigkeit als "Werkmann Gottes" verstand. Koch entdeckte, dass Schrift unmittelbarer Ausdruck des Lebens sein kann. Schriftkunst und Bibelwort erschlosssen sich ihm in einem unmittelbaren Zusammenhang. Daneben galt sein Bemühen der Neuentdeckung und Darstellung christlicher Symbole. Koch schuf grafische Arbeiten, Teppiche, Paramente und sonstige Kirchengeräte.
Das Kreuz auf der Weltkugel, welches zum offiziellen Zeichen der Evangelischen Jugend in Deutschland wurde, geht auf Rudolf Kochs Symboldarstellungen zurück.
Am 1./2. Februar 1930 war er Gast und Referent bei einer "Arbeitstagung für evangelische Lebensgestaltung" in Hohensolms und hinterließ hier einen tiefen Eindruck. Als die Christdeutsche Jugend im Oktober 1931 die mittlere Etage des Schlosses beziehen konnte, wurde dieser Raum nach ihm benannt.
Otto Kammer
Die Internetseite der Evangelischen Jugendburg Hohensolms.
Die Internetseite der Tor-Weg-Wohnung e.V., Gutshof für Spiel und Theater, Hohensolms.