Melanchthon stammte aus Bretten im Kraichgau (Baden). Er studierte unter humanistischem Einfluss in Heidelberg und Tübingen. 1518 wurde er als Professor für griechische Sprache und Literatur an die Universität Wittenberg berufen. In seiner Antrittsvorlesung entwickelte er ein Reformprogramm für das Studium an Hochschulen. Wenige Jahre später begann die Reform in Wittenberg selbst, und in der Folgezeit wurden die Lehrpläne und Arbeitsmethoden an zahlreichen Universitäten und Lateinschulen nach Melanchthons Vorschlägen erneuert. Deshalb nannte man ihn den "Präzeptor Germaniae".
Obwohl Melanchthon als Universitätsprofessor sein Leben lang der philosophischen Fakultät angehörte, wurde er gleichzeitig unter dem Einfluss seines Freundes Martin Luther zu einem der wichtigsten Theologen in Wittenberg und in den jungen reformatorischen Kirchen. 1521 verfasste er die erste evangelische Glaubenslehre ("Loci Communes"), 1530 das Augsburgische Bekenntnis, mit dem die Evangelischen beim Reichstag ihren Glauben zum Ausdruck brachten.
Der schmächtige Mann war äußerlich und in seiner Wesensart ganz anders als Luther, hat ihn aber auf diese Weise in hervorragender Weise ergänzt. In den Entwicklungen, die zur Glaubensspaltung führten, war Melanchthon immer wieder darauf bedacht, das Gemeinsame festzuhalten und die Einheit der Kirche und des christlichen Abendlandes zu erhalten.
Bevor im Jahr 1970 hier der Waschraum eingerichtet wurde, war das Melanchthonzimmer ein schöner Wohnraum.
Otto Kammer
Die Internetseite der Evangelischen Jugendburg Hohensolms.
Die Internetseite der Tor-Weg-Wohnung e.V., Gutshof für Spiel und Theater, Hohensolms.