Die Namen der Räume der Evangelische Jugendburg Hohensolms

Hauptgebäude/ Schloß - 1. Obergeschoß

Heinrich Schütz, 1585 - 1672

Komponist

Manche haben ihn den "Vater der deutschen Musik" genannt. In seinem Werk sind niederländische Tradition und italienischer Konzertstil zu einer neuen, eigenständigen Einheit verbunden.

Nach Lebensstationen in Venedig und Kassel wirkte Schütz seit 1617 als Hofkapellmeister in Dresden. Zeitweise war er auch Kapellmeister am dänischen Hof.

Im strengen Kontrapunkt polyphoner Kompositionen wird Schütz zum begeisterten Prediger des "Wortes": Mit unüberbotener Meisterschaft wird in seinen Motetten der gesungene Text musikalisch ausgelegt, gemalt, gestaltet. Als musikalischer Dramatiker erweist er sich in seinen Passionen nach Lukas, Johannes und Matthäus. Humor schlägt durch, "wenn er im Hausbaupsalm 127 einen Nachtwächter blasen lässt, die schlafenden Hocker malt und die Lebhaftigkeit der Kinder schmunzelnd abbildet". Die "Musikalischen Exequien" kann man als das erste deutsche Requiem bezeichnen.

Neben den großen Werken stehen die einfachen" Choralvertonungen. Am bekanntesten ist der Chorsatz zu "Wohl denen, die da wandeln.", der zum klassischen Liedgut der evangelischen Kirche gehört. Ein Gegenstück zu den Chorälen bilden wiederum die Geistlichen Konzerte für Solo-Stimme mit der Begleitung durch ein Tastenintrument.

Das vielseitige Werk von Heinrich Schütz ist wie eine nie versiegende Quelle, aus der immer wieder frisches Wasser geschöpft werden kann.

Otto Kammer