Ein positives Fazit des Symposions zog Mike Corsa, Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (aej), in seinem abschließenden Statement: "Evangelische Jugend ist in der Tat ein starkes Stück Protestantismus! Sie zeigt Wirkung, erreicht junge Menschen und hat Profil: Als eigenständiger Teil von Kirche, als eigenprofilierter Jugendverband und als jugenddominierter Raum. Um in Zeiten rascher kultureller und gesellschaftlicher Wandlungsprozesse zukunftsfähig zu bleiben, muss Evangelische Jugend allerdings in Bewegung bleiben, sich in Kirche und Gesellschaft aktuell positionieren und sich vor allem an Jugendlichen als wesentlichen Subjekten evangelischer Kinder- und Jugendarbeit orientieren."
Auf Einladung der aej in Kooperation mit dem Studienzentrum Josefstal und dem Fachbereich Kinder und Jugend im Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hatten sich circa 40 namhafte Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsverbände der aej im Kloster Höchst getroffen, um im Rahmen des Symposions konzeptionell und praxisorientiert an der Profilbildung und Zukunftsfähigkeit der Evangelischen Jugend zu arbeiten.
In seinem einleitenden Grundsatzreferat zog Mike Corsa aus den Erkenntnissen der aej-studie "Realität und Reichweite von Jugendverbandsarbeit am Beispiel der aej" Konsequenzen für die aktuelle Debatte und entwarf Horizonte für ein zukunftsfähiges Profil Evangelischer Jugend.
Schwerpunkt des partizipationsorientierten Symposions war die eigene Arbeit der Teilnehmenden in thematisch fokussierten workshops: Unter der Leitfrage: "Welches Profil brauchen wir als Evangelische Jugend für unsere Zukunftsfähigkeit?" formulierten die Teilnehmenden Situationsanalysen zu Themen wie religiöses christliches Profil und Angebote der Evangelischen Jugend, Rolle und Kompetenzprofil der hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, zur Zukunft der Gruppenarbeit, zur Orientierung an den Sozialräumen junger Menschen und zum Profil evangelischer Kinder- und Jugendarbeit als Teil der Gesellschaft; sie benannten die wichtigsten Herausforderungen für ein zukunftsfähiges Profil und beschrieben notwendige erste Schritte.
Impulse für die Profildiskussion lieferten Referenten unterschiedlicher Couleur aus ihrer jeweiligen Außenperspektive:
Unter der Leitfrage "Welches Profil wird von uns erwartet?" beschrieb Dr. Warnfried Dettling mögliche Herausforderungen für die Evangelische Jugend aus der Perspektive gesellschaftlicher Erwartungen und Bedarfslagen im Kontext gegenwärtiger kultureller Entwicklungen; der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau, Prof. Dr. Peter Steinacker, stellte Sichtweisen aus Kirchen leitender Position dar.
Der in Frankfurt (Oder) lehrende Theologe und Religionssoziologe Prof. Dr. Detlef Pollack zeichnete die Profildebatte der Evangelischen Jugend in eine soziologisch untermauerte Darstellung von "Profil und Zukunft des Protestantismus" ein.
Das Symposion ist Teil eines aej-weiten Diskussionsprozesses über die zukünftige Entwicklung der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland, der Konzeptionsbildung und Praxisentwicklung auf der Basis der aej-studie aufeinander bezieht und in eine aktuelle, zukunftsfähige Beschreibung der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit mündet sowie Handlungslinien für die Zukunft skizziert.
Die Impulse/Referate und Ergebnisse des Symposions werden von der aej in geeigneter Form demnächst zugänglich gemacht.